Archive for Juni 2014

Merk.Würdig.Arm: Über Stereotype, Vorurteile und Selbstbilder rumänischsprachiger Bettler_innen in Wien.

Juni 25, 2014

Diplomarbeit von Teresa Wailzer

Über Bettler_innen aus Osteuropa wird heute viel gesprochen. Doch was sind Gerüchte, was sind Fakten? Wie gehen wir als Gesellschaft mit bettelnden Menschen in Wien um? Und was sagen die Betroffenen eigentlich dazu? Die vorliegende Diplomarbeit macht Stereotype und Vorurteile über Bettler_innen in der öffentlichen Wahrnehmung ausfindig. Oft werden ‚kriminelle Banden‘ im Hintergrund vermutet. Sie seien organisiert, um Bedürftigkeit vorzutäuschen und um die Gutherzigkeit der Menschen und den österreichischen Sozialstaat auszunützen. Die Sichtweise der Betroffenen ist gegenteilig: In Österreich haben sie (noch) keine andere Möglichkeit um Geld zu verdienen und ihre Familie zu ernähren. Viele haben Angst, allerdings nicht vor mafiösen Strukturen, sondern vor Polizeikontrollen. Häufig ist unklar, wann Betteln überhaupt bestraft wird und wann nicht.  Die Selbst- und Fremdbilder weichen stark voneinander ab und erfordern differenzierte Debatten mit der Einbindung aller Beteiligten.

DIPLOMARBEIT.

 

„Von frühneuzeitlichen Bettelzeichen zu den heutigen Forderungen nach Bettlerlizenzen“ – Buchpräsentation 17.6. 17.30 h

Juni 12, 2014

buchIn Salzburg und Graz wurden in den letzten Monaten diverse Formen der Beschränkung des Bettelns diskutiert. Die Forderungen reichen von „Bettlerlizenzen“ und „Erlaubnisscheinen“, die Betteln auf einen ausgesuchten Personenkreis einschränken sollen, bis hin zu „Erlaubniszonen“ und „Erlaubniszeiten“, mit denen auch das Wo und Wann geregelt werden soll. Historisch gesehen sind diese Vorschläge wenig innovativ. Ab dem Spätmittelalter wurde Betteln in Städten immer mehr reglementiert und beschränkt. In Wien waren zwischen 1443 und 1693 nur BettlerInnen mit obrigkeitlicher Bettelerlaubnis in Form eines Bettelzeichens erlaubt, das gut sichtbar an der Kleidung angebracht werden musste. Nur an bestimmten Plätzen in der Stadt durfte damit um Almosen gebeten werden. Eine kürzlich erschienene Publikation widmet sich dem Wiener Bettelzeichen, das die Bezeichnung „Stadtzeichen“ trug, sowie den Menschen, die damit markiert und somit zu „StadtzeichnerInnen“ wurden. Bei der Buchpräsentation wird ausgehend von den spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Verhältnissen eine Brücke zur aktuellen Situation bettelnder Menschen sowie den mit ihnen verbundenen Diskussionen geschlagen.

Datum und Uhrzeit: 17. Juni 2014, 17:30 Uhr

Ort: Wiener Stadt- und Landesarchiv (Guglgasse 14, 1110 Wien, Gasometer D)

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Rechtshilfeworkshop am 4.7.2014

Juni 11, 2014
picto2Betteln ist eigentlich erlaubt. Trotzdem bekommen BettlerInnen täglich Strafverfügungen ausgehändigt und werden auch für Dinge bestraft, die sie nicht gemacht haben. Um betroffene BettlerInnen bei der Einbringung von Rechtsmitteln zu unterstützen, veranstaltet die BettelLobbyWien einmal monatlich ein Rechtshilfetreffen im Amerlinghaus Wien. Unsere Beschwerden und Einsprüche hatten bereits Erfolg. Wir geben unser Wissen gerne an Leute weiter, die BettlerInnen unterstützten möchten, deshalb veranstalten wir am
Freitag dem
4. Juli,  Beginn: 14 Uhr, Dauer etwa 3-4 Stunden
einen 
RECHTSHILFEWORKSHOP
im Amerlinghaus
Stifgasse 8
1070 Wien,
wo wir erfolgreiche Argumentationen präsentieren und mit den TeilnehmerInnen gleich selbst Einsprüche verfassen. ​ Rückfragen und Anmeldung an bettellobbywien@gmx.at.
Liebe Grüße
BettelLobbyWien
 
PS: Die nächsten Rechtshilfetreffen finden am Montag dem 16.6., 18.8., 15.9, 20.10., 17.11., 15.12. jeweils um 19 Uhr statt. Willkommen sind BettlerInnen und StraßenzeitungsverkäuferInnen. JuristInnen, ÜbersetzerInnen (Rumänisch, Bulgarisch, Ungarisch) und UnterstützerInnen melden sich gerne unter: bettellobbywien@gmx.at.

 

Antiziganismus entgegentreten!

Juni 2, 2014

Workshop in Kooperation von GBW Österreich, GBW Minderheiten und Romano Centro.

Wann: Samstag, 7. Juni, 10:00 – 18:00

Wo: Wien, Esterhazygasse 26, 1060 Wien (Seminarraum der GBW Wien)

Was ist Antiziganismus und wie können wir ihn bekämpfen? Antiziganismus bezeichnet Rassismus gegen als „Zigeuner_in“ fremdidentifizierte Personen, häufig Roma/Romnja und Sinti/Sintize. Antiziganistische Stereotypen sind weit verbreitet und teilweise sehr alt. Heute durchziehen sie viele tagespolitische Debatten, rund um Stadtpolitik, soziale Rechte und mehr. Antiziganismus wird häufig nicht als rassistische Konstruktion erkannt, viele Menschen glauben, etwas über Roma und Sinti und deren Lebensweisen zu wissen.

Der Workshop sensibilisiert für antiziganistische Stereotype, zeigt wie sie wirken und wie sie dekonstruiert werden können. Es wird mit konkreten, realen Beispielen gearbeitet und geübt, Antiziganismus gezielt entgegenzutreten. (more…)


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