Nicht nur in den großen, auch in kleineren Städten gab es gestern Aufmärsche und Gewalt gegen Roma. „In Pernik waren während der Nacht Motorradfahrer unterwegs und verprügelten jeden Rom, den sie antrafen“, erzählt Frau K.: „Viele meiner arbeitslosen Nachbarn müssen hier Straßenarbeiten und Reinigungsarbeiten in der Stadt verrichten, weil sie sonst ihren Anspruch auf Sozialhilfe verlieren, doch heute geht niemand zur Arbeit. Wir trauen uns nicht auf die Straße“.
Archive for September 2011
„Kein Rom geht hier freiwillig auf die Straße“ Ausschreitungen in Bulgarien
September 27, 2011Pogrome in den großen Städten Bulgariens gehen weiter.
September 26, 2011Nach den Pogromen Samstag Nacht gehen die gewalttätigen Ausschreitungen gegen Roma heute Montag in Bulgarien weiter. In vielen bulgarischen Städten gibt es Versuche, Romaviertel zu stürmen. Die gewalttätigen Übergriffe zielen auch auf islamische Einrichtungen ab. Laut Novinite hat die Polizei die Lage noch unter Kontrolle.
In bulgarischen Medien, wie etwa der weit verbreiteten (zum WAZ Konzern gehörenden) 24chasa wurden die Gewaltausschreitungen, die Samstag Nacht in der Nähe von Plovdiv statt gefunden haben, gestern als „Selbstjustiz des Volkes“ gerechtfertigt. Kiril Rashkov und seine Familie wurden extrem denunziert, obwohl der Tathergang des Unfalltods eines 19jährigen noch nicht geklärt ist. Der Tod des 19jährigen war wohl der Auslöser der Ausschreitungen am Samstag gegen Rashkovs Familie. Auch westliche Medien, wie etwa die NZZ oder die Kleine Zeitung haben die einseitige Berichterstattung der bulgarischen Medien, die die Ausschreitungen gegen Kiril Rashkovs Familie als „ethnische Auseinandersetzungen“ verharmlost, unhinterfragt übernommen. Rassistische Bezeichnungen wie „Zigeunerboss“ „Zigeunerclan“ „Roma-Boss“ und so weiter wurden ebenfalls einfach übernommen. Die Postings in der Kleinen Zeitung geben einen guten Eindruck, wie die Verhetzung voranschreitet…
Pogrome gegen Roma jetzt auch in Bulgarien.
September 26, 2011September 25th, 2011 | Quelle: d´Roma Blog
HEIMAT FREMDE HEIMAT: Bettelverbot und Rassismus
September 22, 2011Martina S. ist 47 Jahre alt. Die Wienerin bettelt seit drei Jahren auf Wiener Straßen. Ihre Invaliditätspension reicht nicht aus. Eine Österreicherin, die weit unter der Armutsgrenze lebt. Doch politisch, wie auch medial, wird das Thema Bettelei allzu oft mit organisierter Kriminalität aus dem Ausland in Verbindung gebracht und ethnisch zugeordnet. Hintermänner und Bettelbosse, die die Armut ihrer Landsleute schamlos ausnützen. Ist es aber immer so? Die Filmemacherin Ulli Gladik hat im Zuge ihrer Recherchen zu ihrem Film „Natasha“, vier Jahre lang in Bulgarien recherchiert. Sie portraitierte eine Romni, die in Österreich durch das Betteln ihre Familie ernährt. Von Hintermännern weit und breit keine Spur, so die Regisseurin. Ihrer Meinung nach sei in diesem Zusammenhang – die Vertreibung der Armut aus dem öffentlichen Raum, das Hauptanliegen der Politik. Quelle: Heimat fremde Heimat
Hier geht´s zum Beitrag: Heimat fremde Heimat
Round Table Diskussion – Universität in der Menschenrechtsstadt
September 18, 2011ab 18 Uhr
ROUND TABLE DISKUSSION mit WissenschafterInnen und ehemaligen oder amtierenden PolitikerInnen.
19. september 2011
Meerscheinschlössl, Mozartgasse 3
https://www.facebook.com/event.php?eid=228807623836758
Bettelverbot und Rassismus gegen Roma und Sinti
September 5, 2011Wo: Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien
Eine Veranstaltung von und mit Albert SteinhauserDer zunehmende Rassismus gegen Roma und Sinti (Antiziganismus) in Europa hat in den letzten Jahren eine neue Qualität erreicht. Pogromartige Krawalle in Italien, mehrere Morde in Ungarn, Jugendliche in Österreich, die nach einem Sportfest „Zigeuner aus dem Dorf jagen“ und vieles mehr. Die Panikmache wegen den sogenannten „Ostbanden“ und „Organisierten Bettelbanden“ schüren nur neue Ressentiments. Wir wollen der Frage nachgehen inwiefern das Wiener Bettelverbot in dieser Tradition gesehen werden muss.
Nationalratsabgeordneter Albert Steinhauser diskutiert darüber mit folgenden Personen:
Markus End (Antiziganismusforscher)
Ulrike Gladik (Filmemacherin)
Birgit Hebein (Wiener Gemeinderätin, Sozialsprecherin der Wiener Grünen)