Archive for Juni 2011

„WIR KOMMEN IMMER WIEDER!“

Juni 21, 2011

Über den weltfremden Versuch der Stadt, die Drogenpolitik der Polizei zu überlassen

Jede größere Stadt hat eine offene Drogenszene. Die in Wien ist relativ klein. Trotzdem versucht die Stadt sie loszuwerden, mit massivem Polizeieinsatz und Baumaßnahmen

Eine vierköpfige Familie spaziert lachend durch die lichtdurchflutete Passage, der Jüngste auf den Schultern des Vaters sitzend. Auf der anderen Seite des Ganges schwingt eine junge Frau ihre Einkaufstasche. „Das neue Gesicht der Karlsplatz- und Opernpassage ab Anfang 2013“ steht über den Schaubildern. Sie kleben auf den Spanplatten, welche die ersten Umbau-Arbeiten am alten, düsteren Gesicht der Karlsplatz- und Opernpassage verdecken. (more…)

JENSEITS: Der Falter

Juni 21, 2011

Leserbrief zu „7 Sachen – Falsche Augustins“
Dass der Falter keine sozial engagierte Stadtzeitung mehr ist, daran habe ich mich schon gewöhnt. Dass er sich aber bei einem politisch so wichtigen (weil mit beängstigend vielen Vorurteilen, Lügen und Verhetzungen besetzten) Thema wie dem Betteln auf die Lifestyle-Position begibt und das Thema mit einem aus dieser Lounge-Perspektive errechneten Auseinanderdividieren in brave Arme („zurückhaltend und höflich“) und böse Arme („falsche Augustins“) abhandelt, inklusive einer ungenauen Angabe der Wiener Bettelverbote, finde ich ärgerlich. Dabei gäbe es zu diesem Thema viele wichtige, von den meisten Medien vernachlässigte Aspekte wie zum Beispiel den Wiener Umgang mit dem öffentlichen Raum oder die Frage, warum in Rumänien die Armut so stark zugenommen hat (z.B. auch, weil die OMV 2004 51 % des staatlichen Ölkonzerns Petrom um billige 1,5 Milliarden Euro gekauft hat, und seither den Rumäninnen das zu einem großen Teil in ihrem eigenen Land gewonnene Öl so teuer verkauft – der Benzinpreis wurde innerhalb eines Jahres auf das Doppelte angehoben -, dass das größte österreichische Unternehmen damit pro Jahr eine Milliarde Euro Gewinn macht). In der Hoffnung, in Zukunft differenzierte Beiträge zu diesem Thema im Falter zu lesen P.A.K.

JENSEITS: Der FALTER

Juni 17, 2011

Wenn RedakteurInnen der „linken“ Stadtzeitung Falter beim Latte Macchiato schlürfen im Museumsquartier angeschnorrt werden, dann führt das anscheinend zu einem vollkommenen Blackout. Schwupdiwupp – wird aus dem Falter die Krone und aus bettelnden ZeitungsverkäuferInnen der Inbegriff des Bösen: Der oder die FalterredakteurIn schafft keinen Gedanken mehr daran, dass es vielleicht ein System von Ausgrenzung und Armut sein könnte, das junge Männer dazu treibt, im Museumsquartier hartnäckig zu schnorren. Er/sie stellt keine Frage mehr danach, warum so viele Menschen jetzt mit der Zeitung in der Hand betteln. Nein, dafür gibt´s Ressentiments.
Und aggressives Betteln sei außerdem bei Strafe verboten, freut sich der Falter. FOTO: Der Falter (more…)


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