In Graz ist die Diskussion über ein Bettelverbot wieder entbrandt. Vermutungen über kriminelle Machenschaften werden angestellt, man sorgt sich über Menschenhandel und Ausbeutung, doch niemandem scheint es einzufallen, einen Bettler oder eine Bettlerin selbst zu fragen, wie es ihr/ihm geht und ob sie/er vielleicht Hilfe benötigt. Zu groß sind anscheinend die Berührungsängste, bzw. zu sehr lockt die Möglichkeit mit unhinterfragten Aussagen und rassistischen Untertönen Quote zu erzielen. Ein gefährliches Unterfangen in Zeiten wie diesen, wo aufgrund der wachsenden Unsicherheit und des Unmuts in der Bevölkerung die Bereitschaft umso größer ist, eine Minderheit zu Sündenböcken zu machen.
Schlagwörter: öffentlicher Raum, Betteln, Graz, mafiose Netzwerke, Minderheit, nach unten treten, organisierte Bettelei, Rassismus, rechter Populismus, Sündenbock, Verhetzung, Wahlkampftaktik
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