Gegengereimtes

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Nicht nur der „sozialdemokratische“ Wiener Bürgermeister tritt kräftig nach unten indem er mittels Anzeigen in den auflagenstarken Kleinformaten gegen BettlerInnen hetzt (nachzulesen hier), auch Wolf Martin meldete sich wieder mal  zu Wort. Um zu ergründen, warum diese Herrschaften es anscheinend immer wieder nötig haben, derartige Hetzereien zu betreiben, rief der Augustin kürzlich einen Gegenreimwettbewerb aus. Eine ganze Reihe von Gedichten ist bereits eingetroffen, eine Auswahl davon findet ihr hier, der Wolf Martin Reim ist am Ende des Artikels zu finden. Weitere Reime sind gerne willkommen: redaktion@augustin.or.at  zum eventuellen Abdruck im Augustin bzw. für den  Poetry-Slam „Gegengereimtes“ — Termin folgt in Kürze.

 

Wer mit dem Wolf heult

Selbst der streichelweichste Pudel

fühlt sich mächtig stark im Rudel

Er kläfft und geifert wie verrückt

und ist von seiner Kraft entzückt

An jedem Eckstein wird pausiert

und tröpfelnd das Revier markiert

Ein jeder Fremdling weiss dann eh:

„Halt!!!  Pudelrudel rules OK!“

Blitzsauber bleibt die Hundezone

denn sein Gackerl macht er in die Krone!

(Richard Weihs)

 

einfach scheint´s in dem papier,

durch die krone wird man wer!

leute hussen und benutzen

bringt zwar ärger, doch auch nutzen!

was soll man nur mit menschen machen

die gar arg sich selber hassen?

auch im alter noch nicht gescheiter

machen´s mit dem unsinn weiter.

billig treiben sie die wut,

auf die andern reimt sich´s gut.

einfach ist der feind gefunden,

ein paar worte flink gewunden,

dreht´s bald auch die wirtshausrunden.

unbedacht statt durchgedacht.

wohl lang gedichtet in der nacht?

geh, machen s´ doch ne therapie

die hilft immer oder nie! (Golda Osten)

 

Was kümmert Wolf die feine Sprache,

er ist auf Vormarsch mit Herrn Strache:

Wenn auch Kultur in Scherben fällt,

erst ein paar Leser, bald die Welt.

Was tut ´s wenn es an Sprachkunst mangelt?

Wenn es nach Rechtsgesinnten angelt,

denkt sich das Wölfchen insgeheim:

Dem Reimer ist halt alles Reim.

Zeitungsvertrieb ist hartes Los,

und man verdient dabei nicht groß.

Wer „frech“ die Arbeit tut, o Schande,

und stammt aus einem fremden Lande,

und damit ärgste Nöte wendet,

der sieht nicht ein, dass Arbeit schändet.

Doch hat Herr Martin Wolf erkannt:

wer Arbeit will, gehört verbannt! (Franz Blaha)

 

In einer Zeitung wird gebeten

Nach unten doch nur fest zu treten

Getreuer Kläffer seines Herrn

tut Wolf, der Martin, dies sehr gern.

Obdachlose, Arme und Chaoten,

überhaupt die wirklich Roten,

alles Gsindl und ein Graus.

Da gibt’s nur eins: Ausländer raus.

 

Ich wünsch ihm,

dass er muss ein Jahr.

so leben wie die arme Schar.

Doch er darf sie diffamieren

Lügend reimen,  feste hetzen.

Am Stammtisch tuns die Klinge wetzen

und rufen nach dem starken Mann,

der sie davon befreien kann.

 

Das wieder freut den H.C. Strache,

denn hetzen ist auch seine Sache.

 

So wird den Leut mit vollem Wissen

täglich fest ins Hirn geschissen.

 (Elisabeth Holzinger)

 


Der Wolf im Schafspelz

 Ein dummer Wolf hält sich für´n Schaf

und das nicht nur in seinem Schlaf.

Auch wenn er wach ist spielt er Gott

und schreibt and´re auf´s Schafott.

 

Bei uns im größten Schmierenblatt

(daß ohne krone gar nichts hat)

regiert ein Reime-Kolumnist

der auf den Augustin gern pisst.

 

Doch nicht nur diesen im Visier

hat er noch andre im Revier:

Da gibt es Ostler, Bettler, Wanzen

die in seinem Kopf  ´rumtanzen.

 

Er mit stinkend´ Winden reimt,

Mächtigen den Arsch  einschleimt?

Kriecht er gerne in denselben

egal ob blau, orange-gelben?

 

Soll lieber schreiben über  Bonzen

Politiker und deren Schranzen!

Doch dazu fehlt ihm wohl der Mut

und hält sich selbst für toll und gut.

 

Wenn er gegen Arme schreibt

mir´s einfach aus der Seele speibt.

Für Haider, Strache schreibt er gerne

Glaub auch ein Hitler ihm nicht ferne.

 

Drum sag ich diesem Schreiber(k)lein:

Lass Arme wohl in Ruhe sein!

Als böser Reime-Terrorist

ein Wolf im Schafspelz er nur ist.

(Klaus Hammer)

 

 

Das Krone-Gsindel, ohne Frage

ist unserer Zeiten große Plage.

Ob Leserbriefe selber schreiben,

ob gegen Schwache Hatz betreiben –

es biedern trotzdem an sich blind

Politiker, die gratlos sind

und selbstverachtend, kaum verborgen.

– Die Gscheiten haben andre Sorgen! 

(Christa Neubauer)

 

 

Am 26.04.2009 in den wind(flatulenz) gereimt…

Am 27.04.2009 von mir reaktiv gereimt… 

 

Die Intoleranz,ohne Frage,

ist uns´rer Städte große Plage.

Ob sie nun präpotente Schreiber ohne Liebe,

ob frech im „Krone“-Vertriebe-

es stellen gegen sie sich blind

Politiker, die ratlos sind

und outsiderverachtend, kaum verhehlt.

Kein Wunder, wenn Fleischwolf Martin selbst sich wählt.

 (Österreicher Martin)

P.S.: Auf meinen Familiennamen Österreicher bin ich stolz, weil Österreich immer schon ein sehr gutes Völkergemisch war und ist, aber mein Vorname Martin ist mir in diesem speziellen Falle peinlich. 

 
Der Martin und der Strache
betreiben Panikmache.
Sie wollen schützen unsere deutschen Lande
vom „Augustin“ und der Bettlerbande.
Die Gefahr kommt aus dem Osten;
da sind sie auf dem Posten.
Leute, lasst euch nicht aufhetzn
von diesen dummen Krätzn!
(Michael Landesmann) 

„Es stellen gegen sie sich blind
Politiker, die ratlos sind
Und volksverachtend, kaum verhehlt.“
solch’ Zeilen scheinen doch verfehlt.
Seit wann verlangt denn „blind“ ein „gegen“?
Und wer gibt „kaum verhehlt“ den Segen?
Unverhohlen sag’ ich rügend:
Für Wolf setzt es ein Nicht Genügend.(Klaus Federmayr)

Die Kronenzeitung, ohne Frage,
ist unsrer Städte größte Plage.
Wer auch immer dorten schreibt,
eins ist sicher, dass man speibt.
Der Augustin als Watschenmann
kommt bei den Lesern prima an.
Weil dieses Projekt den Armen hilft,
spiet die Krone Galle und Gift. 

(Lutz Holzinger)

 

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Wolf Martin:

Das Ostgesindel, ohne Frage
ist unsrer Städte große Plage.
Ob sie nun Bettler, Räuber, Diebe,
ob frech im "Augustin"-Vertriebe -
es stellen gegen sie sich blind
Politiker, die ratlos sind
und volksverachtend, kaum verhehlt.
Kein Wunder, wenn man Strache wählt.,

 

 

 

 

 

 

 

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